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Etikette - richtiges Verhalten auf der Matte und Dojo
Höflichkeit, Demut und Respekt sind die Grundlage der Etikette im
Ju-Jutsu. Sie werden durch den Gruß (Rei) symbolisiert. Ein anständiges, faires
Verhalten ebnet den Weg zu mentaler Ruhe und innerer Ausgeglichenheit.
Die Werte des
Budo und damit des Ju-Jutsu liegen neben dem Erlernen einer Vielzahl von
Techniken in eben jener Etikette begründet. Trainierende im Dojo sollten die
Grundsätze der Etikette mit Leben erfüllen. Wir sind keine Japaner und wollen
nicht alle Rituale ihrer Kultur übernehmen. Aber Selbstbeherrschung, Respekt,
Höflichkeit, Anerkennung, (Selbst-) Disziplin und Fairness sind universelle
Werte, die jeder Sportler pflegen kann und die gerade im Kampfsport zur
Sicherheit in Training und Wettkampf beitragen.
Kleiderordnung
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Der
Ju-Jitsuka trägt einen sauberen Anzug (Gi).
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Bei
Prüfungen wird stets ein weißer Gi getragen.
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Mädchen
und Frauen tragen ein T-Shirt oder Sporttop unter dem Gi.
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Der Gürtel
ist korrekt gebunden und die Farbe entspricht dem Stand der abgelegten
Prüfung.
Körperhygiene
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Der
Ju-Jitsuka ist stets gepflegt; er hat geschnittene Zehen- und Fingernägel.
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Schmuck,
Uhren etc. dürfen nicht getragen werden, nicht abnehmbarer Schmuck ist mit
Tape abzudecken (Verletzungsrisiko!).
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Der
Ju-Jitsuka trägt außerhalb der Matte oder des Dojo aus Hygienegründen immer
Schuhe (Tabis, Sandalen oder Badeschuhe). Werden aus bestimmten Gründen
Mattenschuhe getragen, müssen die gleichen hygienischen Grundsätze beachtet
werden.
Betreten des
Dojo oder der Matte
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die Schuhe
werden mit der Ferse zur Matte abgestellt, die Matten nie mit Schuhen
betreten.
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Vor dem
Betreten der Matte oder des Dojo verneigt man sich wobei der Blick zum Boden
abgesenkt wird: hierdurch drückt man dem Ort des Lernens Respekt aus und
ordnet sich den Regeln und der Etikette des Dojo unter. Alle Gedanken und
Probleme des Alltags bleiben zurück.
Angrüßen vor
und nach dem Training
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Aufstellung:
aus Sicht des Lehrers stehen die hohen Graduierungen links, die niedrigen
rechts, unterstützende Lehrer stehen links vom Hauptlehrer.
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Seiza:
abknienzuerst mit dem linken Bein, dann mit dem rechten,
Zehen sind aufgestellt und werden erst vor dem Absitzen abgelegt, die Hände
liegen auf den Oberschenkeln oder werden wie in der klassischen
Zen-Meditationshaltung ineinander gelegt.
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Mokuzo:
der Ju-Jitsuka verharrt in völliger Bewegungslosigkeit. Diese Phase der Ruhe
dient dazu sich auf das Training einzustimmen und die Konzentration auf das
aktuell Wesentliche zu lenken.
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(Mokuzo-)Jame:
die Meditation wird aufgelöst und die Hände werden aus der
Meditationsstellung auf die Oberschenkel gelegt.
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Rei:
Lehrer und Schüler verneigen sich zueinander, die Hände werden im Dreieck
auf die Matte gelegt und leicht mit der Stirn berührt, dies schließt den
individuellen in sich selbst gerichteten Prozess ab.
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Aufstehen:
zuerst erhebt sich der Lehrer, dann die Schüler: Aufrichten in den
Kniestand, Zehen aufstellen, mit Drehung rechts aufstehen.
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Rei:
Lehrer und Schüler verneigen sich zueinander, die Hände werden auf die
Oberschenkel gelegt, die Beine sind geschlossen.
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Kommandos:
werden vom Lehrer oder dem ranghöchsten Schüler erteilt.
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Trainingsbeginn
Verneigen zum
Lehrer (Meister oder Sensei): „Sensei ni rei“
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Augen
werden abgesenkt, da vom Lehrer niemals eine Gefahr aus geht.
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Die Hände
werden auf die Oberschenkel gelegt.
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Das
Verneigen geschieht in respektvoller Achtung.
Verneigen zum
Partner „Otogai ni rei“
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Blickkontakt wird aufrechterhalten, da der Partner als imaginärer Gegner
gilt.
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Die Hände
werden auf die Oberschenkel gelegt.
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Das
Verneigen soll Respekt und Achtung vor dem Partner zum Ausdruck bringen.
Verhalten auf
der Matte
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Der
Ju-Jitsuka trainiert immer ruhig, konzentriert, respektvoll und achtsam.
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Eine
ordentliche Haltung im Stand, Fersensitz oder Schneidersitz auf der Matte
ist selbstverständlich.
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Die
Sicherheit und Unversehrtheit des Partners hat stets Vorrang.
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Die
Trainingspartner und Wettkampfgegner werden mit Respekt behandelt. Es wird
stets fair trainiert oder gekämpft ohne unsportliche Techniken oder
Hintergedanken.
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Der
Ju-Jitsuka wahrt immer seine Selbstbeherrschung. Er tritt bescheiden auf und
ist durch sein Verhalten für andere ein Vorbild.
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Während
des Trainings sind Gespräche zu unterlassen. Um sich zu verständigen,
genügen leise und kurze Erklärungen.
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Muss der
Ju-Jitsuka die Matte oder das Dojo verlassen, so hat er sich stets beim
jeweiligen Lehrer abzumelden.
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Vor und
nach Trainings- oder Lehrgangspausen nehmen Lehrer und Schüler Aufstellung
zueinander ein und grüßen im Stand mit Rei.
Der Ju-Jitsuka
beweist Loyalität gegenüber Meister, Dojo, Trainingskollegen, Verein und
Verband.
Budo ist mehr
als Sport!
Es ist ein Weg der Selbstvervollkommnung. Körperliche Fähigkeiten
werden gemeinsam mit geistiger und charakterlicher Vervollkommnung betrachtet.
Budo-Sportler zeichnen sich aus durch Selbstdisziplin und Willensstärke,
verbunden mit Höflichkeit und Bescheidenheit.
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