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Was ist Ju-Jitsu?

Ju-Jitsu ist eine japanische waffenlose Kampfkunst basiert auf Techniken zum entkommen, halten, würgen, werfen, schlagen, treten, rollen und fallen. Kurz: alles das was gewöhnlicherweise für eine waffenlose Selbstverteidigung notwendig ist. Der Begriff Ju-Jitsu kann übersetzt werden mit “Anpassungsfaehigkeit” - kombiniert mit selbstsicherer Entschlossenheit. Für den wohl Trainierten ist Ju-Jitsu ein ausgezeichnetes System der waffenlosen Selbstverteidigung.

Ju-Jitsu wird praktiziert nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen und Kindern - selbst im fortgeschrittenen Alter. Ju-Jitsu dient jedoch nicht nur der Selbstverteidigung, sondern mehr noch der persönlichen, inneren Entwicklung. Eine erfolgreiche Schulung erfordert Selbstbeherrschung, Verantwortungs-bewusstsein für seine Mitmenschen und Ehrlichkeit (nicht nur mit Anderen, sondern mehr noch mit sich selbst). Man muss dabei lernen das Verhalten Anderer als Spiegel des eigenen Verhaltens zu sehen. Die effektive Überwindung eines Gegners kann nur der eigenen Selbstüberwindung folgen.

Es gibt wenig Gründe sich auf eine physische Auseinandersetzung einzulassen, es gibt jedoch vielerlei Gründe zu verstehen wie man eine physische Auseinandersetzung handhabt. Es ist ein hoch entwickeltes System geeignet sich zur Selbstverteidigung auszubilden. Ein Mittel sich physisch und innerlich zu entwickeln - um so imstande zu sein gut kontrollierte und gut konditionierte Reflexe zu entwickeln. Um körperlich und gefühlsmässig eine gutausgeglichene Persönlichkeit zu entwickeln. Dieses verlangt systematische, wohlkonzentrierte und langsame Übungen, um die notwendige Beherrschung, Balance und Geschmeidigkeit zu entwickeln.

Nach den uralten Bedingungen liegt der gründlichen Schulung in dieser Kampfkunst die Notwendigkeit der Verfeinerung des inneren Charakters zugrunde. Es hat wenig Sinn Selbstverteidigung solchen beizubringen die wenig Selbstdisziplin oder gar wenig Achtung für ihre Mitmenschen haben. Mehr noch, Ju-Jitsu darf nicht dazu angewendet werden um seine Aggressionen auszutoben, oder gar kriminelle Zwecke zu verfolgen. Die sich diesem Training unterwerfen verpflichten sich dazu nie eine Konfrontation herauszufordern, und dazu sich immer um ihre Mitmenschen zu bemühen und Toleranz fördern.

Es geht darum eine bessere Umwelt zu schaffen - was nur möglich ist wenn man ein inneres Gleichgewicht fördert, um systematisch alte Ängste zu überwinden mit mehr Verständnis, mehr Selbstbewusstsein, und erhöhter (ehrlicher) Selbsteinschätzung.

Die Wurzeln des Ju-Jitsu sind Aikido, Judo und Karate. Aus jeder dieser Kampfkünste wurden die für das System Ju-Jitsu besten Techniken vereint. Die Techniken wurden auf die Bedürfnisse des Ju-Jitsu abgestimmt und werden deshalb nicht zwingend genau so ausgeführt wie in der Original-Budosportart, der sie entstammen.

Aikido :     Hebel und Wurftechniken

Judo :        Wurftechniken, Würge- und Bodentechniken

Karate :     Schlag/Stoß und Tritttechniken.

Was bedeutet Ju-Jitsu?

Wer hat sich noch nie über die verschiedensten Schreibweisen von Ju-Jitsu Gedanken gemacht und sich vielleicht gefragt, wo denn der Unterschied zwischen Jiu-Jitsu, Ju-Jutsu, Jiu-Jutsu, Ju-Jitsu und Tschiu-Tschutsu zu finden ist. All diese Schreibweisen stammen von denselben japanischen Kanchi ab. Ju bedeutet flexibel, sanft, weich und Jitsu heißt Kunst oder Technik. Von der Bedeutung her besteht kein Unterschied, doch viele Verbände benutzen gewisse Schreibweisen, um sich von den anderen Verbänden unterscheiden zu können

Die Geschichte des Ju-Jitsu

Ju-Jitsu wurde vom altjapanischen Schwertadel der Samurai entwickelt. Die Ursprünge liegen, wie alle anderen alten japanischen Kriegskünste, weit über 1000 Jahre zurück. Hier ist eine Auswahl der wohl bekanntesten Ju-Jitsu Ryu (Schulen) ; diese sind Kito-Ryu, Takeuchi-Ryu, Yoshin-Ryu, Yawara-Ryu, Daito-Ryu und Hakku-Ryu.

In einigen älteren Ju-Jitsu Büchern wird Ju-Jitsu nachgesagt vor ca. 300 Jahren aus China importiert worden zu sein. Dies scheint sehr unwahrscheinlich, da nach heutigen Kenntnissen in den japanischen Schwertschulen (Ryu) schon seit Anbeginn auch waffenlose Techniken unterrichtet wurden. Die japanische Gesellschaft wurde schon seit Beginn der japanischen Geschichte stark von China beeinflusst, so wurde die japanische Schrift von der Chinesischen abgeleitet, weshalb viele alte Schriftzeichen identisch sind. Auch der Buddhismus wurde von den Chinesen ins Land gebracht und daher ist es auch nicht verwunderlich das die meisten japanischen Kampfkünste von den Chinesen beeinflusst wurden.

Mitte des 19. Jahrhunderts öffnete Japan seine Grenzen nach über 200 Jahren Isolation und schon gegen Ende desselben Jahrhunderts kamen die ersten japanischen Offiziere und Studenten nach Europa und mit ihnen auch das Judo und Ju-Jitsu, das sich vor allem in Deutschland und England rasch ausbreitete.

Erich Rahn, einer der ersten Deutschen, welcher Ju-Jitsu ausübte, bezwang diverse Ringer und Boxer und verblüffte die damalige Sportwelt mit diesen bis dahin noch unbekannten Techniken aus Japan. In der Zwischenzeit wurde das Ju-Jitsu in Europa an unsere Kultur angepasst und zu einem europäischen Selbstverteidigungs-System.

 


 

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Stand: 03.04.17